Embedded-KI wird einen Anteil von 50% erreichen

Foto: Wagenhan
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Fast jedes Unternehmen meint, etwas mit KI machen zu müssen. Wenige wissen, was das sein könnte. Aitad-Geschäftsführer Viacheslav Gromov gibt Einblick, in welchen Bereichen sich der Einsatz von Embedded-KI anbietet.

Markt&Technik: Herr Gromov, wie definieren Sie Embedded-KI?

Viacheslav Gromov: Wir bei Aitad unterscheiden zwischen Cloud-KI – die abstrakt ist und kontinuierliche Kosten erzeugt, aber anders skalierbar ist – und Edge-KI, die eine Teilvorverarbeitung der Daten vor Ort sowie eine Weiterverarbeitung zum Beispiel durch Algorithmik auf der Cloud erlaubt. Wir selbst gehen sogar noch einen Schritt weiter: Auch wenn zentrale KI (hier: Cloud-KI) der Ursprung der Gesamttechnologie war und Edge-KI schon rund ein Dutzend Jahre in der Praxis im Einsatz ist, ziehen wir noch eine weitere scharfe Trennlinie zur Embedded-KI. Im Gegensatz zu Edge-KI, die mehr als Hybridsystem mit Teilverarbeitung vor Ort zu verstehen ist, sehen wir Embedded-KI als ein nahezu gänzlich abgekoppeltes System, welches kein Back-End oder Abhängigkeiten nach außen benötigt – die gesamte Datenverarbeitung findet also vor Ort, meist innerhalb der Sensorkomponente, statt.

Wichtig ist es zu erwähnen, dass wir das Zusammenspiel der KI-Technologien nicht opponierend, sondern als Symbiose betrachten. Ähnlich wie in der Natur: Zum Beispiel passiert auch beim Menschen nicht alles zentral im Kopf, sondern auch dezentral. Es gibt folglich Aufgabenstellungen, die unter enormen Datenmengen echtzeitfähig und abgekoppelt sein müssen, während es auch abstrahierte Systeme für breitere Analysen und Entscheidungen braucht.

Wie schätzen Sie den aktuellen Markt für Embedded-KI ein?

Embedded-KI ist seit gut drei Jahren in der Praxis nutzbar und befindet sich aktuell in der Early-Adopter-Phase – man kann also vom neuesten Trend im Bereich der KI-Lösungen sprechen. Immer mehr – aber bisher nur ein Bruchteil – der produzierenden Unternehmen beginnen aktuell, sich mit einer Nutzung zu beschäftigen. Dies hängt unter anderem mit den zuletzt veränderten Rahmenbedingungen durch den globalen Wettbewerb und der zwingenden Transformation zusammen. Auch die mediale Präsenz, angefangen bei ChatGPT vor knapp zwei Jahren, sorgt dafür, dass künstliche Intelligenz und ihre Nutzung immer mehr ins Blickfeld geraten.

Im Exklusiv-Interview mit der Markt & Technik spricht CEO Viacheslav Gromov offen über die Entwicklungschancen von Embedded-KI und zeigt vielfältige Anwendungsfälle in Industrie, Automotive, Smart Home und zur Energieeffizienz auf.

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