DIE ZEIT für Unternehmer: Der Blick in den Abgrund bringt Innovationen hervor

22. September 2025
Wie Embedded KI Deutschland technologisch nach vorn katapultieren kann
In der aktuellen Ausgabe der ZEIT für Unternehmer spricht Viacheslav Gromov, Gründer und CEO der AITAD GmbH, über eine Technologie, die leise, aber mächtig den nächsten großen Schritt der Digitalisierung einleitet: Embedded KI – also Künstliche Intelligenz, die direkt auf Chips und Sensorplatinen integriert ist. Kein Umweg über Cloud oder Rechenzentrum, sondern Analyse dort, wo die Daten entstehen.
Für Gromov ist klar: Wenn Deutschland wieder eine führende Rolle in der globalen Technologieentwicklung spielen will, dann hier.
Vom Chip zur Chance
Während in den USA und China Milliarden in Cloud- und Plattformlösungen fließen, setzt AITAD auf Dezentralität. Embedded KI verarbeitet hochaufgelöste Sensordaten direkt am Ort der Entstehung – in Maschinen, Fahrzeugen, Anlagen oder Haushaltsgeräten. Das senkt nicht nur die Latenzzeit, sondern schützt auch Daten und macht Systeme unabhängiger von Netzwerken.
„Wir müssen aufhören, alles in die Cloud zu schicken“, sagt Gromov im Interview. „Wenn wir die Daten an Ort und Stelle auswerten, gewinnen wir Geschwindigkeit und Souveränität.“
Damit trifft er einen Nerv – nicht nur in der Industrie, sondern auch in der Politik. Denn die Fähigkeit, sensible Daten lokal auszuwerten, ist längst nicht nur eine technische Frage, sondern eine strategische.
Deutschland zwischen Vorsicht und Vision
AITAD ist ein junges Unternehmen, das sich in einer Branche behauptet, die von amerikanischen und asiatischen Giganten dominiert wird. Für Gromov liegt darin weniger ein Nachteil als eine Gelegenheit. Deutschland habe traditionell eine starke Ingenieurskultur – aber auch die Tendenz, Risiken zu vermeiden.
„Die ersten Kunden zu finden, war hart. Ich musste betteln, betteln, betteln“, sagt er rückblickend. Viele Mittelständler hätten anfangs gezögert, KI in ihre Produkte zu integrieren. Doch genau diese Zurückhaltung könnte sich als Chance erweisen: Wer aus der Not heraus innoviert, entwickelt oft robustere, praxisnähere Lösungen.
Embedded KI passt perfekt zu dieser Mentalität. Sie verbindet Präzision mit Pragmatismus – typisch deutsch, könnte man sagen.
Innovation entsteht, wenn die Zeit knapp ist
AITADs Ansatz ist radikal einfach: Sensoren liefern riesige Mengen an Rohdaten, die sonst kaum übertragbar wären. Statt diese zu reduzieren oder zu filtern, analysiert Embedded KI sie vollständig direkt auf der Platine. So können Maschinen nicht nur Fehler erkennen, sondern auch verstehen, warum sie entstehen.
Dieser Tiefgang macht die Technologie so wertvoll – und unterscheidet sie von vielen „KI-Buzzword-Lösungen“. Gromov nennt Beispiele aus der Praxis: Waschmaschinen, die über Schwingungsanalyse erkennen, ob der Motor verschleißt. Pumpen, die zwischen verschiedenen Flüssigkeiten unterscheiden. Oder Roboter, die ihre Greifkraft an das Material anpassen, weil sie durch Sensorik und maschinelles Lernen haptisches Feedback verarbeiten können.
Das Prinzip ist überall dasselbe: Embedded KI bringt die Intelligenz dahin, wo sie gebraucht wird – in Echtzeit, energieeffizient und sicher.
Kleine Teams, große Wirkung
AITAD beschäftigt rund 30 Mitarbeiter in Offenburg und entwickelt komplette Embedded-KI-Systeme: von der Sensorik über die Elektronik bis zum Algorithmus. Alles inhouse. Das erlaubt kurze Entwicklungszyklen und präzise Abstimmung auf den jeweiligen Use Case.
In der ZEIT für Unternehmer betont Gromov, dass der entscheidende Unterschied nicht in der Größe, sondern in der Haltung liegt. Große Konzerne investieren zwar Milliarden, verlieren aber oft Geschwindigkeit. Mittelständler dagegen können – wenn sie mutig genug sind – schneller umsetzen.
„Wir müssen lernen, mit weniger Perfektion und mehr Tempo zu arbeiten“, sagt er. „Innovation passiert, wenn man sich bewegt, nicht wenn man wartet.“
Embedded KI trifft Quantentechnologie
Neu ist AITADs Engagement im QuantumBW-Netzwerk. Das Ziel: die Verbindung von Embedded KI mit Quantensensorik. Diese neue Generation von Sensoren kann extrem präzise magnetische, thermische oder mechanische Veränderungen messen – ideal, um in Kombination mit lokaler KI neue Maßstäbe bei Genauigkeit und Reaktionszeit zu setzen.
Für Gromov ist das kein Zukunftsprojekt, sondern eine logische Fortsetzung der bisherigen Arbeit. „Wenn Quantenhardware marktreif wird, brauchen wir Partner, die die Daten verarbeiten können – und genau da kommt Embedded KI ins Spiel.“
Der Mittelstand als Motor
Das Interview zeigt, dass technologische Führerschaft nicht zwangsläufig aus den Laboren der Großkonzerne kommen muss. Innovation kann ebenso gut in kleinen Werkhallen entstehen – dort, wo Ingenieure und Entwickler direkt am Produkt arbeiten.
Embedded KI steht exemplarisch für diesen Ansatz: praxisnah, sicher, schnell umsetzbar und unabhängig.
Oder, wie Gromov es formuliert:
„Der Blick in den Abgrund bringt Innovationen hervor. Wenn die Zeit knapp ist, fängt man an, wirklich Neues zu schaffen.“
Fazit:
Der Artikel in der ZEIT für Unternehmer macht deutlich, wie wichtig Embedded KI für Deutschlands technologische Zukunft ist. Sie verbindet industrielle Stärke mit digitaler Intelligenz – und zeigt, dass selbst ein kleines Unternehmen aus Offenburg globale Impulse setzen kann.
Das Originalinterview können Sie hier nachlesen