AITAD im Handelsblatt: Embedded-KI-Unternehmen setzt auf technologische Unabhängigkeit

27. Oktober 2025
„Würden wir bei AITAD uns nur auf einen Lieferanten verlassen, wären wir schon bei der letzten Chipkrise aus dem Geschäft gewesen“
Das Handelsblatt hat in seiner aktuellen Berichterstattung über die Nexperia-Krise auch die AITAD GmbH aus Offenburg zitiert. Der Artikel beleuchtet die Auswirkungen des anhaltenden Lieferstopps des niederländisch-chinesischen Halbleiterherstellers auf die europäische Automobilindustrie – und zeigt am Beispiel von AITAD, dass es durchaus Strategien gibt, die selbst in globalen Engpässen Stabilität sichern können.
AITAD-Gründer und Geschäftsführer Viacheslav Gromov bringt es im Beitrag auf den Punkt:
„Wir verlassen uns nie nur auf einen Lieferanten. Sonst wären wir schon bei der vorigen Chipkrise schnell aus dem Geschäft gewesen.“
Diese Haltung beschreibt den Kern der Unternehmensstrategie: AITAD setzt bei der Entwicklung und Testung seiner Embedded-KI-Systeme konsequent auf technologische Unabhängigkeit, modulare Hardwarekonzepte und eigene Entwicklungsstrukturen. Während viele Elektronikhersteller durch ihre Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern ins Straucheln geraten, hat das Offenburger Technologieunternehmen frühzeitig ein Mehrquellen-Prinzip etabliert.
Embedded KI als strategische Antwort
Seit seiner Gründung 2018 entwickelt AITAD elektronische KI-Systeme, die maschinelles Lernen direkt auf der Sensor- oder Platinenebene ermöglichen – also dort, wo die Daten entstehen. Diese sogenannte Embedded KI verarbeitet Informationen lokal und in Echtzeit, ohne dass große Datenmengen erst in die Cloud übertragen werden müssen.
Der Vorteil: Die Systeme reagieren latenzfrei, sind datensicher und benötigen keine permanente Netzwerkanbindung.
Dieser Ansatz stärkt nicht nur die Leistungsfähigkeit der Produkte, sondern auch die Resilienz der gesamten Lieferkette. Denn Embedded KI-Systeme von AITAD sind so konzipiert, dass sie mit unterschiedlichen Chiparchitekturen und Komponenten kompatibel sind. Wenn ein Hersteller ausfällt, kann das Design mit überschaubarem Aufwand angepasst werden – ohne dass die Funktionalität oder Qualität leidet.
Gerade im Automobilsektor, wo AITAD unter anderem für namhafte Kunden wie BMW tätig ist, hat sich diese Flexibilität bewährt. In Zeiten globaler Chipknappheit konnte das Unternehmen Projekte fortsetzen, während andere Marktteilnehmer in Produktionsstillstand gerieten.
Full-Stack-Ansatz als Stabilitätsfaktor
AITADs Stärke liegt in einem ganzheitlichen Entwicklungsmodell. Alle zentralen Schritte – von der Konzeption der Sensorplatinen über die KI-Algorithmen bis hin zu Test- und Validierungsverfahren – finden inhouse statt.
Dieser Full-Stack-Ansatz schafft nicht nur Effizienz, sondern auch Kontrolle über Qualität, Lieferzeiten und technologische Anpassungen.
„Embedded KI funktioniert nur dann zuverlässig, wenn Hardware und Software als Einheit gedacht werden“, sagt Gromov. „Deshalb entwickeln wir beides parallel – und bleiben dadurch unabhängig von kurzfristigen Marktbewegungen.“
Der Handelsblatt-Beitrag verdeutlicht, dass diese Philosophie mehr als ein betriebswirtschaftlicher Vorteil ist. Sie ist ein Beitrag zur technologischen Souveränität in Europa: weniger Abhängigkeit von globalen Lieferketten, mehr Know-how und Wertschöpfung im eigenen Land.
Lehren aus der Chipkrise
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie fragil internationale Lieferketten im Halbleitermarkt sind. Handelskonflikte, geopolitische Spannungen und Produktionsengpässe haben selbst große Konzerne an ihre Grenzen gebracht. Für kleine und mittlere Technologieunternehmen war diese Situation oft existenzbedrohend.
AITAD zeigt, dass es auch anders geht. Durch frühzeitige Diversifizierung, eigene Testumgebungen und enge Partnerschaften mit europäischen Entwicklungs- und Fertigungspartnern konnte das Unternehmen nicht nur die Chipkrisen überstehen, sondern gestärkt daraus hervorgehen.
„Kleinere Unternehmen können schneller reagieren“, erklärt Gromov im Handelsblatt. „Wir verbauen keine Millionen Stückzahlen, sondern entwickeln hochspezialisierte Systeme – und das mit Partnern, die auf Qualität statt auf Masse setzen.“
Innovation als Prinzip
AITAD beschäftigt rund 30 Mitarbeitende aus fünf Ingenieursdisziplinen. Das Team arbeitet interdisziplinär an der Schnittstelle von Sensorik, Elektronik, maschinellem Lernen und Systemintegration. Die Anwendungen reichen von Predictive Maintenance in Industrieanlagen über Objekterkennung im Bau- und Mining-Bereich bis hin zu automotiven EOL-Tests und sicherheitskritischen Echtzeitanwendungen.
Durch diese Vielfalt an Einsatzfeldern hat das Unternehmen ein tiefes Verständnis für die Anforderungen unterschiedlichster Märkte entwickelt. Dabei steht stets eines im Vordergrund: Datenqualität. Embedded KI von AITAD analysiert hochaufgelöste Rohdaten – nicht nur Durchschnittswerte oder reduzierte Stichproben – und liefert damit präzisere Ergebnisse als cloudbasierte Systeme.
Ausblick
Mit der Erwähnung im Handelsblatt rückt AITAD stärker in den Fokus der deutschen Technologie- und Industrieöffentlichkeit. Für das Unternehmen ist dies Bestätigung und Verpflichtung zugleich: seine Philosophie der robusten, datensouveränen und energieeffizienten KI weiter voranzutreiben.
„Resilienz entsteht nicht in der Krise, sondern durch Voraussicht“, fasst Gromov zusammen. „Und genau das ist unser Antrieb – Embedded KI so zu entwickeln, dass sie auch in unsicheren Zeiten verlässlich funktioniert.“
Das Handelsblatt hat mit seinem Beitrag nicht nur die aktuelle Nexperia-Krise beleuchtet, sondern auch gezeigt, dass Innovationskraft und Lieferfähigkeit kein Widerspruch sein müssen. AITAD steht beispielhaft für eine neue Generation mittelständischer Technologieunternehmen, die mit intelligentem Design, strategischem Denken und klarer Haltung auf Stabilität setzen.